Marie Marie !!! Top Performance gestern !!! Heute in den iTunes Charts : „Dream Machine“ Top 10 iTunes Album Charts !!! “Cotton Candy Hurricane” Platz 23 iTunes Single Charts !!!
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In Windkraftparks die Schönheit der Schöpfung zu entdecken, ist eine seltene Gabe: Wie
Blumentiere sprießen die Stahlriesen aus dem Boden, wachsen zu Zyklopen heran, mit zerbrechlichen Knochen und Pergamenthaut.

Um das Auge im Zentrum der Sturmsammler kreisen Schwanenflügel, pflügen durch Wolken und surren und schnurren und purren: „Electric majestic / they wave at me / turn and spin / wheels in the wind“

MarieMarie hat diese Gabe, sich von Windrädern Träume zuflüstern zu lassen. Sie kämpft nicht gegen Windmühlen, sie macht einen fantastischen Song mit einem zirkelnden Refrain von Gesang und Cello und einer berauschenden Melodie aus ihnen: „DREAM MACHINE“. Das Stück liefert den Titel für das Debütalbum der Songwriterin, Sängerin und Harfenistin. Vieles darauf dreht sich um Ideen, die Wirklichkeit werden, und um Dinge, die die Phantasie erblühen lassen. Einem surrealen Gemälde gleich fließt alles ineinander und verändert sich: Natur, Mensch, Maschine.

MarieMarie ist selbst eine Traumfabrik, ein Kraftwerk, ein Energiebündel. 24 Stunden am
Tag kreist ihre Galaxie um die Musik: auf der Bühne, im Studio in Hamburg, daheim in München. So entsteht ein Wirbel, in dessen Zentrum die Punk-Elfe mit den kupferroten Locken alles anzieht und mit Spannung auflädt. In ihrem bayerischen Elternhaus wurde sie
als kleines Mädchen mit Klassik, griechischer Folklore und indischen Ragas von Ravi Shankar beschallt. Mit sechs Jahren hörte sie in einem Konzert den engelhaften, perlenden Klang der Harfe – es war der Beginn einer wunderbaren Beziehung zu diesem Instrument: „Es ist wie in einer langjährigen Ehe“, sagt MarieMarie, „man liebt sich, man ärgert sich über die Macken des anderen, aber am Ende ist man froh, dass man sich hat.“

Sie erforschte die Harfe, experimentierte mit ihr, schloss sie an Synthesizer an und setzte sie unter Strom. Die Harfe wurde MarieMaries Tor in unzählige Musikwelten: in Orchester, Kammermusik-Duos, Rock-Bands, ins angesehene Berklee College of Music. „Aus allem nimmt man etwas mit; ich weiß daher zumindest meist, was ich nicht will “, sagt MarieMarie mit einem Schmunzeln. Doch bevor sie ihr erstes Album anpackte, ging sie erst einmal auf einen Selbstfindungstrip und befreite sich von alten Rollen und Songs. „Musikalisch bin ich da ganz egozentrisch: „Zuerst einmal muss ich selbst total darauf stehen“, sagt sie selbstbewusst, „ich versuche nur noch zu machen, was sich gut anfühlt. Das klingt naiv, funktioniert aber erstaunlich gut.“

Und wie das funktioniert: MarieMarie hat sich von ihren Gesangsidolen Jeff Buckley, Ricky
Lee Jones oder Kate Bush gelöst und ihre eine ganz eigene Stimme gefunden: intensiv wie der Chirurgenschnitt mit einem Glasskalpell ins Herz. Ihr Gesang kann genauso eine glitzernde Kühle ausstrahlen wie prickelnde Nähe.

MarieMarie hat sich völlige Bewegungsfreiheit für ihre Ideen geschaffen. Auf diesem Nährboden wuchs der von ihr so getaufte Folktronic-Pop. Die sehr unterschiedlichen Songs sind ungewöhnliche Hybride, die in der Folk-Tradition wurzeln und ihre Antennen zum Elektropop hin ausrichten. Natürliche Zauberklänge von einem Sammelsurium akustischer Instrumente amalgieren mit eleganten Discobeats und Synthesizersounds. Jeder Song für sich ist so ein Mensch-Maschinen-Wesen – eine DREAM MACHINE.

An einigen Stellen klingt das Album wie ein modernes Echo der achtziger Jahre, das war nicht unbedingt beabsichtigt, schließt aber den Kreis: „Ich bin kein Kind der Achtziger, aber ich mag diese maschinelle Kühle in den Sounds, die ergänzt sich perfekt mit den wunderschönen, menschlichen Melodien, die ans Herz gehen.“

Was zählt, ist der Song. Im Kopf experimentiert MarieMarie damit, entwickelt ihn zielgerichtet, erforscht, was er braucht. Das muss nicht zwingend die Harfe sein. Zum „Wild Bees Honey“ (ihre Vertonung eines düsteren irischen Liebesmärchens) gefiel ihr der „aggressive Attack“ vom Hackbrett ihres Großvaters. Den Produzenten Roland Spremberg (A-ha, Unheilig) überraschte sie bei „Cotton Candy Hurricane“ mit der Idee: „Da müssen Blöckflöten hinein! Bei „Stairway To Heaven“ kamen die auch vor.“ Mal jubilieren Hörner, mal dürfen Weingläser weinen.

Es ist MarieMarie einerlei, ob diese Instrumente im Pop üblich sind: Hauptsache, es fühlt
sich richtig an, alles greift ineinander, harmoniert oder schafft Spannung. Und sie wollte
Beats, denn es soll grooven. Besonders auf der Bühne, wo MarieMarie wie ein euchtender Satellit um die Harfe und zwischen den Musikern ihrer Live-Band schwirrt. Zusammen mit ihnen entfesselt sie ein wahres Gewitter der Emotionen: mal ein zartes, knisterndes Wetterleuchten, mal Blitz und Donner in orchestraler Wucht, ein Wechsel von Spannung und Entspannung – elektrogroovy aufgeladen. Und irgendwann hält niemand mehr still. Das Publikum soll tanzen – und das will sie auch.

Wer MarieMarie einmal im Konzert erlebt hat, merkt sofort, dass die Musik aus ihrem Inneren herausdrängt und die Künstlerin wieder ergreift, sobald sie entfesselt ist: ein Kreis von innen nach außen nach innen. Die Single „Under The Neon Sky“ handelt von so einem perfekten Moment unter einem grellen Abendhimmel, ob nun auf einer Festivalwiese oder im Club, in dem alle und alles um einen herum kreist und man sich fallen lässt. MarieMarie breitet dann versunken ihre Arme aus und dreht sich wie ein Windrad.

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